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  • katharinasuffak

Der Herbst - die mystische Jahreszeit

Aktualisiert: 27. Aug.




Auf einmal ist sie da, die mystische Jahreszeit. Die Luft ist plötzlich frischer, das Licht kälter und die Sicht klarer. Die Farben der Natur scheinen plötzlich zu strahlen, als hätte die heisse Sommerluft einen Filter über sie gelegt.

Der würzige Geruch der frühen Herbstbriese bringt Erinnerungen und Gefühle mit sich. Gefühle der Vergangenheit. Gefühle die man fein säuberlich in einem Schächtelchen in seinem Unterbewusstsein verstaut hat und aufwühlende Gefühle wie der raue Wind.


Der Herbst ist nicht etwa die Jahreszeit, in der man sich schlafen legt.

Es ist die Zeit der Vorbereitung.

Als man sich noch auf die eigene Ernte verlassen musste, war es die Zeit des Einmachens, Sammelns und Verarbeitens.


Ein Prozesses, der auch im Inneren stattfindet. Was haben wir im Frühjahr und Sommer wachsen lassen? Was haben wir geerntet? Wie verarbeiten wir nun die Dinge und was ist stehen geblieben oder um was konnten wir uns nicht kümmern?

Einiges wurde von der Natur hinweggefegt und es nützt nichts, es zu beklagen; es ist schon längst verdorrt, ertränkt im Regen oder vom Sturm niedergemacht.


Was sind unsere Schätze, die wir nun gesammelt haben und noch sammeln können? Welche Schätze liegen noch im Verborgenen, vergraben unter unseren Überzeugungen, Selbstzweifel und schmerzhaften Gefühlen?


Zu Schreiben ist wie an den Rand einer Klippe zu treten. Der Boden ist tief unten und das Zentrum der Angst. Zu fallen und an den Felsen zu zerschellen. Die Felsen, die eigenen Selbstzweifel: Was soll ich schreiben? Wen interessiert es? Meine Schreibkünste sind höchstens mittelmässig und im Vergleich zu anderen lächerlich. Was wenn es mir nicht gelingt, einen Text zu schreiben, der berührt? Und was, wenn mich die Muse verlässt?


So laufe ich oft den Weg nur in Gedanken zur Klippe und stehe nur selten wirklich an ihren Rand.

Gerne warte ich in sicherer Entfernung und doch, ist das Sehnen gross.

Denn nur am Rand der Klippe, da begegne ich jenen Dingen, die mich wirklich inspirieren und bewegen.


So hält der Herbst Einzug und mit ihm das Sehnen.

Das Sehnen nach der Verbindung zum inneren Selbst.

Er lässt uns innehalten und ermutigt uns dazu, die Dinge zu verarbeiten die uns über die Wintermonate nähren werden und die Früchte einzusammeln, die noch unberührt auf den Wiesen und in den Wäldern auf uns warten.

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