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Mythen in Tüten - Welches Pferd passt zu mir - zu welchem Pferd passe ich?


In einem gesellschaftlichen Konstrukt wo uns oft nicht mitgegeben wurde, wie wichtig die eigenen Bedürfnisse und die unseres Gegenüber sind ist das wohl für viele ein Thema, das oft mit Scham oder schlechtem Gewissen verbunden ist.

Noch wichtiger ist unsere Bedürfnisse ehrlich anzusprechen, einen Konsens zu finden der für beide passt oder... etwas zu lassen, wenn es nicht vereinbar ist. Das hat nichts mit Ablehnung zu tun, im Gegenteil, es könnte auch eine Bereicherung sein! Was hat DAS mit der Anschaffung eines Pferdes zu tun?

Hier einige Fragen die sehr hilfreich sein können im Vorfeld aber auch zur Klärung von Situationen im Mittelfeld
  • Bin ich bereit in die Welt der Pferde einzutauchen? Dass die Pferde sich bereits in unserer Menschenwelt befinden ist klar und sie sind offen dafür, in die Kommunikation mit uns zu treten. Dabei vergessen wir eines oft: Was ist ihre Natur? Ihr Wesen und ihre natürlichen Bedürfnisse? Damit will ich nicht nur ihre Haltung ansprechen, die ich hier mal anderen zur Diskussion überlasse, sondern das Miteinander zwischen Mensch und Pferd. Pferde sind Herdentiere, Fluchttiere. In dem Moment, indem ich mit ihm in die Kommunikation trete und etwas möchte, gehe ich in die Führung. Das ist für sie essenziel, das schafft Vertrauen. Bin ich bereit dort zu führen oder es zu lernen? Mich auf meine eigene Entwicklung einzulassen? Dazu zu lernen im Thema Komunikation mit dem Pferd? Mich manchmal meinen Blockaden zu stellen?

  • Pferde sind physische und energetische Kraft. Pferde sind geduldig und offen, sie nehmen mit Freuden unsere Entwicklung an. Sie zeigen zeitgenau auf wenn das Verhältnis nicht stimmt. Das kann manchmal sehr heftig ausfallen, sie drücken sich physisch aus, sie sind untereinander physisch. Manchmal subtil und manchmal überhaupt nicht zimperlich. Sie verdienen es, dass man seine Führungsqualität verbessert, zu ihrem Wohl und zu unserem eigenen. Das lässt beide wachsen und ihr Potential vergrössern. Sind wir bereit das zu erleben und damit umgehen zu lernen? Es zu kanalisieren? Grundlegende Angst davor hat einfach auf die Dauer keinen Platz und kann gefährlich werden. Ich spreche da nicht von der eigenen Aufregung und Beunruhigung in gewissen Situationen sondern grundlegende Angst vor ihrer geballten Kraft und Präsenz die sie zeigen können.

  • Was habe ich vor? Was sind meine grundlegenden Ziele und Vorstellungen? Überraschungen gibt es immer, ja. Und manchmal führen uns die Pferde dorthin wo wir noch mehr wachsen können. Es ist ein dynamischer Prozess und den finde ich wunderbar. Doch... Oft schauen wir zu ungenau hin. Was für ein Pferd steht vor mir? Rasse, Charakter, Geschichte, körperlicher Zustand? Bin ich eher der Wiesen-Wald-Reiter und will ich mein Pferd gesund erhalten? Will ich sportliche Höchstleistung? Will ich ein Familienpferd? In welcher Situation befinde ich mich? Familiär, zeitlich, jobmässig? Wieviel Zeit bin ich bereit zu investieren? Ist es ein Pferd dass eher eine Bezugsperson braucht oder glücklich mit zwei oder mehreren? Ein Pferd dass es liebt mit Menschen in den Kontakt zu treten oder eines, dass es ok findet aber auch gut unter seines Gleichen sein kann ohne jeden Tag gleich volles Menschen-Programm zu haben? Und was für ein Typ bin ich?

Reflexion

Ein stark vorbelastetes Pferd, körperlich oder psychisch braucht mehr Zeit, unser eigenes Wissen und Können und unsere Bereitschaft sowie Zeit zur Weiterentwicklung. Ist die Bereitschaft da, dann wunderbar! Ist aber da bei sich selber immer der Wehrmutstropfen dabei: Eigentlich wollte ich... Es ist keine Schande, sogar ein weiterer toller Entwicklungsschritt zu sagen: Es könnte in anderen, geeigneten Händen einen passenderen Platz finden. Die Möglichkeiten sind zahlreich! Es kann auch sein dass ihr sagt: Ja, ich bin flexibel genug und es stimmt auch so für mich. Denkt nicht, die Pferde würden es nicht spüren, wenn ihr ständig im Wiederstand seid mit euren eigenen Bedürfnissen und den ihren. Sie sind genauso sensibel wie wir und noch mehr. Von ihrer Interpretation davon kann ich leider nichts sagen, das würde ich zu oft auch gerne selber hören:)


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